Schatzsuchern das Handwerk schwer machen
Verfasst: 01.11.2008 10:43
Aus der Achener Zeitung vom 30.10.08:
Nörvenich. In den ersten vier Jahrhunderten nach Christus beherrschten die Römer das linke Rheinland. Zwischen Nörvenich und dem alten Oberbolheim kreuzten sich zwei bedeutende Straßen: die Heerstraße, die von Trier über Nörvenich nach Neuss führte und die Rhein-Maas-Straße als Handelsstraße.
An solchen Plätzen, zumal der Neffelbach für das notwendige Wasser sorgte, konnte der Handel gedeihen. Im Nörvenicher Raum befand sich deshalb wohl die größte zusammenhängende römische Siedlung im alten Kreis Düren. Es ist sogar wahrscheinlich, dass der germanische Stamm der Ubier hier Münzen prägte.
Diese Erkenntnis ist wohl auch in den einschlägigen Kreisen der Schatzsucher und Sondengänger bekannt, die sich immer wieder auf den Feldern der Gemeinde tummeln - nicht selten zum Leidwesen der Landwirte, deren Aussaaten und Ernten Schaden nehmen. Schaden nimmt aber auch die Wissenschaft, denn viele Funde landen auf dem Schwarzmarkt und gehen einer systematischen Erfassung und Auswertung verloren.
Informationsabend
Der Heimat- und Geschichtsverein der Gemeinde Nörvenich stellt sich nun diesem Problem. Bei einem Informationsabend auf Burg Binsfeld hob Petra Tutlies, Leiterin der Außenstelle des Rheinischen Amtes für Bodendenkmalpflege, die Bedeutung des Nörvenicher Gebietes anhand zahlreicher Fundstellen hervorhob. In den letzten 20 Jahren sind 104 gemeldet worden.
Legale Sondengänger
Sie warb für eine Zusammenarbeit zwischen Landwirten und dem Heimat- und Geschichtsverein der Gemeinde, die wie folgt aussehen könnte: Wenn interessierte Bürger Funde melden, sollen legalisierte Sondengänger mit Genehmigung des Kreises das Ackerland absuchen dürfen. Heimatforscher sollen Feldbegehungen machen dürfen. Die Funde gehen dabei nach Auswertung an den Finder zurück.
In jedem Fall sei zunächst die Zustimmung des Grundstückseigentümers erforderlich. Der, erklärte Petra Tutlies, sei im Übrigen zur Hälfte an der Fundsache beteiligt. Sollte dies ein Finder nicht berücksichtigen, sei der Strafbestand der Unterschlagung erfüllt.
Nach diesem Dialog will nun der Heimat- und Geschichtsverein in Einzelgesprächen mit Landwirten das Thema weiter verfolgen, damit den illegalen Schatzsuchern, die oft an Wochenenden oder in hellen Nächten ohne Genehmigung auf den Äckern einfallen, zukünftig das Handwerk gelegt wird.
Bin ja mal gespannt, ob die "Zusammenarbeit" mit den Landwirten und uns "legalen" Sondengängern dadurch besser wird.
Hier der Link zum Artikel:
http://www.az-web.de/lokales/dueren-det ... machen.htm
Nörvenich. In den ersten vier Jahrhunderten nach Christus beherrschten die Römer das linke Rheinland. Zwischen Nörvenich und dem alten Oberbolheim kreuzten sich zwei bedeutende Straßen: die Heerstraße, die von Trier über Nörvenich nach Neuss führte und die Rhein-Maas-Straße als Handelsstraße.
An solchen Plätzen, zumal der Neffelbach für das notwendige Wasser sorgte, konnte der Handel gedeihen. Im Nörvenicher Raum befand sich deshalb wohl die größte zusammenhängende römische Siedlung im alten Kreis Düren. Es ist sogar wahrscheinlich, dass der germanische Stamm der Ubier hier Münzen prägte.
Diese Erkenntnis ist wohl auch in den einschlägigen Kreisen der Schatzsucher und Sondengänger bekannt, die sich immer wieder auf den Feldern der Gemeinde tummeln - nicht selten zum Leidwesen der Landwirte, deren Aussaaten und Ernten Schaden nehmen. Schaden nimmt aber auch die Wissenschaft, denn viele Funde landen auf dem Schwarzmarkt und gehen einer systematischen Erfassung und Auswertung verloren.
Informationsabend
Der Heimat- und Geschichtsverein der Gemeinde Nörvenich stellt sich nun diesem Problem. Bei einem Informationsabend auf Burg Binsfeld hob Petra Tutlies, Leiterin der Außenstelle des Rheinischen Amtes für Bodendenkmalpflege, die Bedeutung des Nörvenicher Gebietes anhand zahlreicher Fundstellen hervorhob. In den letzten 20 Jahren sind 104 gemeldet worden.
Legale Sondengänger
Sie warb für eine Zusammenarbeit zwischen Landwirten und dem Heimat- und Geschichtsverein der Gemeinde, die wie folgt aussehen könnte: Wenn interessierte Bürger Funde melden, sollen legalisierte Sondengänger mit Genehmigung des Kreises das Ackerland absuchen dürfen. Heimatforscher sollen Feldbegehungen machen dürfen. Die Funde gehen dabei nach Auswertung an den Finder zurück.
In jedem Fall sei zunächst die Zustimmung des Grundstückseigentümers erforderlich. Der, erklärte Petra Tutlies, sei im Übrigen zur Hälfte an der Fundsache beteiligt. Sollte dies ein Finder nicht berücksichtigen, sei der Strafbestand der Unterschlagung erfüllt.
Nach diesem Dialog will nun der Heimat- und Geschichtsverein in Einzelgesprächen mit Landwirten das Thema weiter verfolgen, damit den illegalen Schatzsuchern, die oft an Wochenenden oder in hellen Nächten ohne Genehmigung auf den Äckern einfallen, zukünftig das Handwerk gelegt wird.
Bin ja mal gespannt, ob die "Zusammenarbeit" mit den Landwirten und uns "legalen" Sondengängern dadurch besser wird.
Hier der Link zum Artikel:
http://www.az-web.de/lokales/dueren-det ... machen.htm