Daß Archäologen immer wieder ein oder gar zwei Augen zudrücken, Prinzipien, Richtlinien und Gesetze (!) beiseite schieben, um an dekontextualisierte Bodenfunde zu gelangen ist langfristig nicht die geeignete Lösung.
Alle Beteiligten sollten nicht "Augen zudrücken", sondern "Augen öffnen" für einen klaren Blick auf die jeweilige Rechtslage. Als Deutscher interessieren mich in diesem Kontext auch keine Zitate aus den Gesetzbüchern anderer Länder.
Ein tragender Pfeiler rechtsstaatlicher Prinzipien ist die Unschuldsvermutung:
z.B. Europäische Menschenrechtskonvention, Art.6, Abs. 2:
"Jede Person, die einer Straftat angeklagt ist, gilt bis zum gesetzlichen Beweis ihrer Schuld als unschuldig."
Insofern bleibt es im Falle eines grabenden Sondengängers aufgabe der Exekutive ggf. Beweismittel zu sichern, welche Seitens der Judikative verwertet werden können.
Es ist ein Unding wenn hier Besitzer/Nutzer von Metallsuchgeräten von einzelnen Hetzparolenschwingern konsequent verallgemeinernd "Raubgräber" genannt werden.
Der Logik solcher Verallgemeinerungen folgend ist jeder Besitzer eines PKW mit > 30 PS ein Temposünder und jeder Käufer eines Kombi vergräbt nachts Leichen im Wald.
Der tägliche(!) Flächenverbrauch liegt in Deutschland bei rund 125 Hektar.
Da gehen also täglich rund 124 Hektar zukünftiger Prospektionsfläche weitestgehend verloren.
Wo sind all die Archäologen,
welche ihren Beruf so unendlich lieben, daß sie auch ihre Freizeit Opfern um diese 124 Hektar abzusuchen, bevor sie dem Mammon "moderneWelt" geopfert werden?
Ja klar- da hockt man während der Arbeitszeit mit ner Tasse Kaffee über einer Karte und entscheidet vom Schreibtisch aus, ob man sich das im Vorfeld anschaut, oder nicht- DAS nenne ich wahre Hingabe!
Wo sind die Archäologen, welche in ihrer Freizeit Kurse anbieten, um Hobby-Suchern zumindest rudimentär wissenschaftliches Vorgehen und entsprech. Dokumentation zu vermitteln?
Wo sind die Archäologen, welche sämtliche Relikte aus vergangenen Tagen derart wertschätzen, daß sie in ihrer Freizeit Laiengrabungen beaufsichtigen?
Wo sind die Archäologen, welche in ihrer Freizeit in Vereine gehen um über Lokale Geschichte zu sprechen?
Kann man wohl an einer Hand abzählen...
Ich nehme manchem dessen bigottes Getue schlicht nicht ab!
Und auch das Kontext-Gejaule ist ja wohl bei den üblichen Ackerfunden völlig überzogen...