Die Wellen schlagen hoch…
Lieber Goblin, liebeMetallschabe,
als DIGS-Gründungsmitglied MUSS ich mich doch jetzt auch mal melden.
Erst einmal: ich kann Euch teils verstehen… aber bevor ich auf Einzelheiten eingehe ersteinmal zu DIGS selbst.
DIGS = Deutsche Interessensgemeinschaft der Sondler
Jawoll! S-O-N-D-L-E-R! Und Sondler sind halt eine äußerst heterogene Masse: vom echten Raubgräber (der sich damit seinen Lebensunterhalt verdient) über Hobbysucher (die ohne es zu wollen, wichtige Bodeninformationen versauen….) bis hin zu Leuten die wie Ihr elitäre Trüppchen bildet (finde ich positiv!), die unverzichtbarer Bestandteil archäologischer Arbeit geworden sind. (Anmerkung: IHR würdet Euch vielleicht wundern, an welchen Projekten DIGS-Sympathisanten/ Gründer mitarbeiten…. Maisfeld ist garantiert nicht einzigartig in der BRD!)
Dazwischen gibt es noch jede Menge anderer Facetten, welche `teils gut` / `teils böse` sind. Aber was `gut` und `böse ist da denke ich, dass wir nicht soooo weit auseinanderliegen.
Bodenfunde sind Allgemeingut; unser Aller Geschichte, welche es gilt aufzufinden; zu bergen, konservieren und der ALLGEMEINHEIT in Wort & Bild zur Verfügung zu stellen.
Den staatlichen Auftrag dazu hat die Archäologie. Das ist auch gut so. Ohne sie… der Blick über die Grenzen in Länder ohne funktionierende Archäologie zeigt, dass die Leute dort (mittlerweile) richtig Geschichtsarm sind
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Alles im Ausland. Leider.
So jetzt zum Unterschied zwischen EURER und UNSERER Arbeit.
IHR habt ein kleines elitäres Trüppchen aufgbaut; geben wir ihm mal den Decknamen „Maisfeld“
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. Lauter handverlesene Leute, geschult wie ehrenamtliche Mitarbeiter. Geschichtlich interessiert erkundet Ihr im Detail die Geschichte Eurer Gegend. In enger Zusammenarbeit mit der Archälogie. Perfekt! Sicherlich ein Projekt, welches dem Ruf der Sondengänger nicht schadet
UNSERE ARBEIT: Wir suchen die Öffentlichkeit. Organisieren Stammtische, versuchen Aufzuklären. Schau Dir unsere Webseite an, WAS wir propagieren.
Unser `Publikum` sucht teils seit über 30 Jahren als es noch kein Denkmalschutzgesetz gab… Es sind sowohl die alten Hasen als auch die Neueinsteiger die von uns in mühsamer Feldarbeit `sensibilisiert` werden. „Sensibilisiert“ dahingehend, dass Sondeln sich in gewissen rechtlichen Zonen zu bewegen hat. Wir klären auf, warum die Zusammenarbeit mit der Archäologie so immens wichtig ist.
Die Archälogie macht es uns jedoch `nicht immer` ganz einfach. Dafür habe ich vollstes Verständnis. Zuviele dämliche Sachen sind mit Sondlern gelaufen. Aber das waren nicht WIR (die Allgemeinheit der Sondler…) sondern eher wenige… die leider auch einen Detektor ihr Eigen nennen.
Die Vorurteile gegenüber der Masse der Sondler gilt es vorsichtig abzubauen; durch Taten (wie beispielsweise Eurer Geheim-Projekt) oder im Allgemeinen dadurch, dass wir Sondler davon überzeugen, wie wichtig & fruchtbar die Zusammenarbeit sein kann.
Ein Beispiel: Als ich vor etwa einem Jahr erstmalig auf meinem `Lieblingssondlerstammtisch` eintrudelte… hat man mich mit einer Suchgenehmigung noch herzlich ausgelacht. Warum…wozu… weshalb… wieso… ich die denn hätte. Wäre „bestimmt nichts offizielles“. „Es gibt keine Suchgenehmigungen…“ so war zu hören.
Heute (dank DIGS) sieht es Alles ganz anders aus. Erfahrene Sucher hören mir zu, lassen mich ausreden, wägen ein für und wieder ab und finden die Arbeit von DIGS eigentlich ganz gut. Viele sind darunter, die länger suchen, als ich alt bin
Wem das natürlich nicht passt, sind die wenigen, wo ich sagen würde: `Dunkelsucher` und an `Dunkelsuchern Verdienende` (Auf- und Ankäufer
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)
Die spucken uns ganz gehörig in die Suppe; versuchen uns böse zu diskreditieren. (Ihr seid dagegen nichts
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).
Aus Ihrem vitalen Interesse heraus machen die uns schlecht: „Bringt bloß keine Funde mehr zu Stammtischen mit, die DIGS-Leute melden Euch der Archäologie…“ so wurde es an uns herangetragen. Iss ja auch klar, dass die uns nicht mögen: WIR sagen „MELDET EURE BODENFUNDE…BESORGT EUCH GENEHMIGUNGEN“ (damit Ihr auch problemlos melden könnt…)
DIGS spaltet die Sondengängerszene und der Bodensatz bleibt übrig; ähnlich den Geisterfahrern und dem ADAC…
Das was ich/ wir auf diesem Stammtisch machen, geschieht von anderen Leuten auf zig weiteren Stammtischen. Wir haben auch die Diskussion mit den Leuten auf verschiedenen Suchertreffen `gesucht`. Beispiel: Schwenkfest, Osburg, 11tes Kölner Schatsuchertrffen, Frankfurt, etc…
UND DAS ALLES WOFÜR WIR KÄMPFEN… ist doch nicht falsch…?!?
Jetzt frage ich mal kätzerisch? WO ist der Nutzen für die Archäologie HÖHER:
20-30 `Halbarchies` (nicht böse gemeint!) zu überreden in der„Maisfeld-Gruppe“ mitzumachen (die eh schon vorher (?) mit der Archäologie zusammen arbeiteten)
oder
100derte Sucher aufzuklären und davon zu überzeugen Ihre Suche zu legalisieren, damit sie Bodenfunde auch melden können?
Apropos überzeugen: Viele brauchen überhaupt nicht überzeugt zu werden, dem DIGS-Weg zu folgen. Es ist vielmehr so, dass wir teils offene Türen einrennen. Sehr viele Kontakte die wir haben hatten in der Vergangenheit bereits versucht Genehmigungen zu erhalten und sich der Archäologie anzuschließen. Teils von „Dunkelsondlern“; leider aber auch von teilen der Archäologie und Ämtern wurden sie gezielt (?) mit Falschinformationen versorgt! „Es gibt keine Suchgenehmigungen.“ so war ihre Auskunft. Ich (und manch anderer) in NRW sind jedoch der lebende Beweis, dass gelogen wird. DORT kann Digs helfen und aufklären, dass Leute die wollen auch Ihre Rechte bekommen. Zumindest bei uns in Nrw!
Für die Möglichkeit bin ich dem Gesetzgeber persönlich schon recht dankbar
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Ich will legal suchen und ich darf es auch.
Leider ist das nicht in allen Bundesländern so einfach möglich…
Auch ist es mitunter den Kollegen schwer zu vermitteln, dass Auflagen für eine Suchgenehmigung nicht immer einsichtig sind. So ist z.B. der Acker tabu, in welchem sich bekannte Bodendenkmäler befinden. Der Acker wird weiterhin gepflügt, die „Dunkelsondler“ bedienen sich und unsereins mit Suchgenehmigung darf nicht auf das Feld, da es ja ein Bodendenkmal ist. Gleichzeitig hat die Archäologie kein Geld & Personal selbst dort zu prospektieren… Die Bodenfunde werden also geklaut oder verrotten; wir (die melden…) könnten für Abhilfe sorgen und dürfen nicht…
Das sind so Knackpunkte die uns die Vermittlung der Sondler zu den Ämtern erschweren. Wir sind aber der Ansicht, dass man sich trotzdem um eine Suchgenehmigung bewerben sollte (muss!)… um Vertrauen aufzubauen… damit es eines Tages ganz viele Maisfeldgruppen gibt, die sich auch nicht mehr verstecken müssen
Faire Bedingungen halt – für beide Seiten!
gruß,
reddi