Thema Genehmigung, die 942. oder so

Moderator:El. Grabius

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Coombs
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Thema Genehmigung, die 942. oder so

Beitrag von Coombs » 14.10.2008 08:00

Hallo alle miteinander,

ich reihe mich mal ein in die Schlange derer, die bei dem Thema Genehmigung nur Bahnhof verstehen. Aber ich versuche das jetzt mal zusammenzufassen und vielleicht kann mir einer von Euch sagen, ob ich das richtig verstanden habe. :oops:

1. In Bayern braucht man fürs Sondengehen allein keine Genehmigung, außer vom Grundstückseigentümer. Man braucht eine Genehmigung, wenn man ein Loch graben will, um das, was die Sonde angeschlagen hat, auszubuddeln, richtig?

2. Für Bodendenkmäler bekommt man definitiv keine Genehmigung, es sei denn, man hat Connections oder ist Archäologe, richtig?

3. Wenn ich eine Genehmigung beantragen möchte, muss ich mich an das untere Denkmalschutzamt wenden, was das jeweilige Kreisverwaltungsamt wäre, richtig?

4. Ich kann keine pauschale Genehmigung bekommen, die besagt, in ganz Bayern außer auf Bodendenkmälern darf XY buddeln, richtig?

5. Habe ich mir ein Feld ausgesucht, muss ich speziell dafür eine Genehmigung einholen (außer die vom Eigentümer), richtig?

6. Habe ich mehrere Felder, kann ich mir eine Genehmigung für alle holen, richtig?

7. Habe ich ein Feld und dann später irgendwann noch ein Feld, dann muss ich erst das eine Mal, dann das nächste Mal eine Genehmigung einholen, richtig?

Meine Fragen:

1. Weiß jemand, wie das mit Privatwäldern aussieht, die kein BD sind? Kriegt man da auch grundsätzlich keine Genehmigung, wenn der Eigentümer einverstanden ist?

2. Welche Kosten muss man für diese Genehmigung einkalkulieren?

3. Welche Begründung muss man angeben, warum man dort suchen möchte? Könnte ich beispielsweise schreiben: Im 2. WK war dort nachgewiesener Weise eine Artilleriedivision stationiert und wir suchen nach Abzeichen? Wie formuliert man seinen Antrag, damit der ernst genommen wird? Was ist, wenn man nichts bestimmte sucht? Also sowohl nach Münzen, als auch nach Militaria und dann wieder allen anderen möglichen SAchen? Das ist eigentlich das, was mich am meisten verwirrt, was schreibt man in so einen Brief?

@Stefan: In Deiner Signatur steht
Vermittler nur für faire Archäologen und meldewillige Sondengänger
was bedeutet "Vermittler"?

Ich glaub, das Forum hab ich jetzt so für mich komplett durchgeforstet. Sollte ich etwas übersehen haben, bitte ich um einen dezenten Wink mit dem Brückenpfeiler. :)

Danke schonmal für Eure Antworten.

LG
Grit

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StefanGlabisch/Entetrente
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Hallo Grit

Beitrag von StefanGlabisch/Entetrente » 14.10.2008 20:34

:D Hallo Grit,

Vermittler heißt Leute zusammenzubringen, die sich nach Möglichkeit ergänzen. Es heißt aber auch die Adressen der Zuständigen (Behörden,Ansprechpartner) wenn es geht da zu haben. Und eventuell einen Erst-Kontakt zu schmieden.
Es kommt vor das Archäologen anfragen, ob sich auch in ihrem Bereich Hilfskräfte mit Detektor finden. Oder wie und wen man kontaktieren könnte.
Usw.
Das Betätigungsfeld ist groß.

Aber erstmal Willkommen !

Zu deinen Fragen: Seit dem BayernViewer hat sich einiges in Bayern geändert !

1) Nach Sichtung des geplanten Suchgebietes im Viewer weißt du ob dort
eingetragene Bodendenkmäler sind.
Sind dort welche > wirst du ohne jahrelangen Kontakt als Ehrenamtler des LDA keine Genehmigung für diesen Ort erhalten. Er ist somit TABU !

Sind dort keine > brauchst du die Genehmigung des Grundeigentümers.
Mehr nicht. ABER > Alle zufällig gefundenen Antiken müssen gemeldet werden !!

Und unter Umständen wird dieses von dir ersondelte Gebiet aufgrund deiner Funde zum BD im BayernViewer erklärt.

Die ganze deutsche Archäologie schielt derzeit nach Bayern.
Kritiker halten es für fahrlässig die BD aller Welt bekannt zu geben.
Befürworter sehen hingegen eine große Chance darin. Ich übrigens auch !
Wenn die Bayrischen Sondler ordentlich arbeiten, gesperrten Gebieten fernbleiben und regelmäßig ihre Funde melden > ergibt sich wahrscheinlich die größtmögliche Chance auch in anderen Landesteilen !
Insofern tragt ihr dort eine ordentliche Verantwortung.

Hoffe dir vorerst geholfen zu haben.

Besten Gruß

Stefan
Vermittler nur für faire Archäologen und meldewillige Sondengänger.

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Beitrag von Coombs » 14.10.2008 21:21

Hallo Stefan,

Dein Post hat mir mehr erklärt, als tausend andere, die ich gelesen habe. Also brauche ich keine Genehmigung, wenn ich NICHT auf einem BD unterwegs bin. Tausend Dank dafür. Wir werden natürlich zukünftig alle BDs meiden. Dass wir unwissentlich auf einem gelandet sind, war unsere eigene Schuld und der BayernViewer ist wirklich sehr genial. Da sind BDs wo wir nie welche vermutet hätten. Jetzt können wir schon etwas entspannter an die Sache rangehen.

Allerdings würden wir gern mehr erfahren, was die Fundbergung usw. angeht. Gibt es da irgendwo Infos, wie man korrekt vorgeht? Sollte ich auf was "Großes" stoßen, wird das Buddeln sofort eingestellt, aber manchmal hat man da was in einem Klumpen Erde stecken, findet in weiteren Klumpen mehr, wie geht man da vor, dass man das korrekt dokumentiert?

Viele liebe Grüße und nochmal Danke für diese Infos.
LG
Grit

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Beitrag von StefanGlabisch/Entetrente » 14.10.2008 22:08

:D Hallo Grit,
DAS > http://www.digs-online.de/forum/viewtopic.php?t=9

ist eigentlich das komplette Basiswissen. Wenn du beherzigst was der Autor (besten Gruß von mir ! ) dir da rüberbringt hast du alle Grundlagen.

Dazu kommt dann noch die Beachtung der Hinterlassenschaften des Krieges. Vorsicht ist stehts angebracht !

Wünsche euch den erhofften Erfolg !
Vermittler nur für faire Archäologen und meldewillige Sondengänger.

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Beitrag von Coombs » 16.10.2008 08:42

Hallo STefan,

danke für den Link. Habe sogleich eine Bestellung getätigt :)
Am Sonntag werden wir wieder losziehen, deswegen nochmal meine Frage. Wie sieht es aus mit Privatwald, für den man die Erlaubnis es Eigentümers hat? Darf man da auch oder muss man in Wäldern grundsätzlich eine offizielle Genehmigung einholen?

LG
Grit

PS: Ich find Waldsondelei übrigens wirklich schöner als auf dem Acker. Irgendwie ziehts da nie so wie auf offener Fläche. :)

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Beitrag von StefanGlabisch/Entetrente » 16.10.2008 12:56

:D Hallo Grit, es gilt in Bayern überall das gleiche Recht.

Wald hin oder her. ABER > Bitte schaue dir diesen Link genau an !! > http://www.digs-online.de/forum/viewtopic.php?t=1225

Wie du siehst gibt es etliche schützenswerte Orte in einem Wald.
Dazu kommt noch das in der Regel die Bodenfunde dort besser geschützt und nicht so stark durch Dünger und Maschineneinsatz gefährdet sind.

DESHALB (auch wenn es erlaubt sein....) BITTE DEN WALD MEIDEN !!


Besten Gruß

Stefan
Vermittler nur für faire Archäologen und meldewillige Sondengänger.

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Beitrag von Coombs » 22.10.2008 07:35

Das mit dem Wald lässt mir keine Ruhe. Der Privatwald, den ich meine, hatte früher Mitte April 1945 eine SS-Artilleriestellung "veborgen" und die würden wir gern finden. Leider gibt es keine Aufzeichnungen über den genauen Standort, niemand weiß etwas genaues, aber wir gehen von möglicher Lichtung zu Lichtung, orientieren uns am Baumbewuchs und am Alter der Bäume. Ärgerlicher finde ich eigentlich den Metallmüll, den Waldarbeiter, Jäger usw. hinterlassen und den man noch nichtmal ausbuddeln muss, weil er auf der Oberfläche rumliegt. Das reicht von U-Haken über tonnenweise Nägel bis hin zu leeren Patronenhülsen en masse neueren Datums. Von Papier, Folie usw. ganz zu schweigen.

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Mole
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Beitrag von Mole » 22.10.2008 09:29

Hallo Stefan,

Deinem Spruch
Dazu kommt noch das in der Regel die Bodenfunde dort besser geschützt und nicht so stark durch Dünger und Maschineneinsatz gefährdet sind.
kann ich nicht so ganz zustimmen.

Ich treibe mich seit Jahren in Wald und Flur mit meinem jeweiligen Hund rum. Wer mal beobachtet hat, wie in einem Nutzwald der Einsatz der "Maschinen" vonstatten geht, wie gerodet bzw. "aufgeforstet" wird, der kommt schnell zu dem Schluss, dass oberflächennahe Artefakte/BD dort keinesfalls sicherer sind, als unter einem Rübenacker.

Daher ja wohl auch einige der "Broschüren", die sich speziell auch an die waldbewirtschafter richten, da etwas mehr "Sorgfalt" walten zu lassen, und diese für die Wald-BD zu sensibilisieren ... :)

Da sollte iegentlich ein umsichtiger (kooperativer) SG den Archäologen an diesen Orten lieber sein, als ein Trupp im Akkord arbeitender Waldarbeiter mit ihren "kleinen" Dieselmonstern ...
Schöne Grüsse

Ralf

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Coombs
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Beitrag von Coombs » 22.10.2008 09:42

Mole hat geschrieben: Da sollte iegentlich ein umsichtiger (kooperativer) SG den Archäologen an diesen Orten lieber sein, als ein Trupp im Akkord arbeitender Waldarbeiter mit ihren "kleinen" Dieselmonstern ...
Das ist eigentlich auch mein Gedankengang zumal ich die Betonung noch auf umsichtig legen möchte.

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