Erfahrung mit Archäologischen (Heimat)Vereinen?

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Mole
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Erfahrung mit Archäologischen (Heimat)Vereinen?

Beitrag von Mole » 02.02.2009 22:38

Hallo allerseits,

wie ich bei meinen üblichen Recherchen ;) festgestellt habe, hat sich vor ca. einem Jahr ein Archäologischer Verein für den Landkreis gegründet, den ich demnächst "umgraben" :wink: möchte.

Meine Frage: Wie reagieren solche Vereine, wenn man denen eine Kooperation (Mitgliedschaft ist eigentlich nicht so mein Ding) anbietet, und versichert, dass man sowohl DSG als auch BGB konform vorgehen möchte, und auch bemüht ist, eine profunde Fundmeldung an das LDA und den Verein zu geben, sich auch entsprechend "ausgerüstet" hat etc. ... und man eventuell sogar bereit wäre, bei Zeiten dem Verein bzw. einem "vertrauenswürdigen" Mitglied auch mal seine Ausrüstung auszuleihen ... oder so?
Schöne Grüsse

Ralf

Lojoer
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Beitrag von Lojoer » 03.02.2009 07:59

Hallo Ralf,
ich bin ja auch kein Vereinsmeier, aber gerade in der Denkmalpflege halte ich es für sinnvoll, wenn man sich entsprechend organisiert.
Die meisten alt eingesessenen heimatvereine reagieren oft recht ruppig gegenüber Sondengängern, da sie von negativen Erlebnissen und/oder von entsprechenden Geschichten geprägt sind. Bei einem neu gegründeten Verein sieht das aber möglicherweise ganz anders aus. Ich bin selbst in einem solchen Verein tätig und habe festgestellt, dass man von innenheraus einiges bewirken kann.
Gruß
Jörg

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Daniel
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Beitrag von Daniel » 03.02.2009 15:23

Ich kann nur sagen,daß mit meinem Eintritt in unseren örtlichen Verein,der Altersdurchschnitt drastisch gesunken ist. :lol:
Bei mir in BW brauch ich allerdings nicht kommen und etwas von der Sonde reden,da reagieren die alten Herren allergisch.
Bei Dir in Bayern mag es ja anders sein aber ich kann mir nicht vorstellen,daß die mit dir "zusammenarbeiten" wollen,wenn Du nicht in "ihrem" Verein bist.

Gruß Daniel

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Mole
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Beitrag von Mole » 03.02.2009 23:54

Hallo,

das ist ja nicht gerade ermutigend, was ihr dazu sagt ... :shock: ;)

Ich frag mich halt, was so ein Verein bei einer Kooperation zu verlieren hätte ... eigentlich können die ja nur "gewinnen" - wenn auch in meinem Fall nicht unbedingt ein neues Mitglied :)

Ehrlich gesagt gehts mir ja auch darum, was "sinnvolles" zu tun. Soll heissen, dass Funde, die für mich und dem Grundeigentümer keinen (materiellen) und eventuell auch keinen ideellen Wert haben, und vom LDA nach Bearbeitung zurückgegeben wurden, so doch eventuell 'ne "Heimat" finden würden, wo sie "willkommen" sind und auch geschätzt würden (soweit ich weiss, möchte dieser neue Verein auch Ausstellungsräumlichkeiten organisieren).

Wäre echt schade, wenn die mir gleich "Kloppe androhen" ;) , wenn ich mit denen Kontakt aufnehme, und mich als MD-SG "oute" ...
Denn Sondengehen werde ich so oder so in deren "Revier" ... und wenn es nicht anders geht, dann eben "nur" dem LDA melden ...
Schöne Grüsse

Ralf

HVL
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Beitrag von HVL » 04.02.2009 08:52

Ich denke mal, das Problem liegt darin, dass die Vereine das Ziel ihrer Arbeit (Die lokalgeschichtliche Forschung) durch "externe" Sondler gefährdet sehen.
Um mal ein bisschen ins Detail zu gehen: Ich bin selbst Vorsitzender eines solchen Vereins. In unserer Region haben wir eine 3000 Jahre alte Siedlungsgeschichte. Zwei Vereinsmitglieder (u.a. ich) haben eine Genehmigung zur Suche mit dem Metalldetektor. Der Rest der Mitglieder kümmert sich um Recherchen, Publikationen und um das im Aufbau befindliche Ortsmuseum. Soweit ist alles schön in unserer kleinen Welt.
Wenn es da nicht noch andere Sondler geben würde, die "in unserem Revier wildern". Bevor jetzt alle über mich herfallen:
Wenn man seit fast 14 Jahren intensiv die Ortsgeschichte erforscht, rekonstruiert und dokumentiert, dann stößt es dem einen oder anderen schon sauer auf, wenn jemand, der überhaupt keinen Bezug zu der Lokalgeschichte hat, einfach (vielleicht wichtige) Spuren entfernt.
Ein Beispiel: Letzten Sommer habe ich jemanden gesehen, der die Sonde aus dem Kofferraum geholt hat und Richtung Wald gegangen ist.
Ich bin zu ihm hingegangen und habe mal gefragt, was er da so macht und wo er herkommt. Seine Heimat war 25 Kilometer von unserem Ort entfernt! Dann bin ich ein bisschen ins Detail gegangen und habe ihn ein bisschen über die rechtliche Lage und unsere Vereinsarbeit aufgeklärt.
Ales ruhig und sachlich.
Fazit: Zusammenarbeit/Kooperation nehmen wir gerne an. Allerdings unter der Voraussetzung, das wir die Funde zu sehen bekommen.
Und vor allem, dass sich an die Regeln gehalten wird (u.a. Löcher zumachen!!!) und der Fund mit der Angabe des Fundortes dem LDA vorgelegt wird.

Gut, man kann es nicht voraussetzen, dass jeder, der dort Suchen möchte sich bei uns vorstellt und seine Funde zeigt, aber es wäre schon wünschenswert. Sonst würde unsere ganze Arbeit keinen Sinn machen.

Zu der Eingangsfrage: Ich würde dem Verein in Deiner Gegend einfach eine Zusammenarbeit anbieten. Vielleicht sind die Mitglieder anfangs skeptisch, aber nach einer Weile sollte sich das gelegt haben. Nimm einfach mal den einen oder anderen mit auf die Suche- das schafft eine solide Basis.
Vielleicht sehe ich das alles etwas lockerer, weil ich selber Sondler bin...

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Mole
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Beitrag von Mole » 04.02.2009 20:57

Hallo HVL,

na, das klingt ja schon bedeutend versöhnlicher ... :)

Wenn Du meine Beiträge mal so grob verfolgt hast, wirst Du sicher wissen, dass ich bereit bin, allen Rechten und Pflichten nachzukommen ... aber auch auf meine Rechte "zu pochen" ;)

Jetzt bin ich zwar auch nicht gerade mit der auserkorenen "Prospektionsgegend" heimatlich verbunden (bin seit über 40 Jahren Wahlmünchner und es geht um einen angrenzenden Lkr.), aber mir ist die Gegend durch etliche "Hundeexkursionen" gut bekannt und angenehm vertraut :) ... und eben weil ich mir vorstellen kann, dass der eine oder andere eventuell gemachte Fund für mich "nur 'ne Nummer" wäre, aber für die ihre Heimat Erkundigenden möglicherweise von Bedeutung ist, möchte ich gerne eine solche Zusammenarbeit anstreben.

Bei der Mitgliedschaft habe ich dreierlei Bedenken:
a) bin ich nicht von dort :) ... müsste also eventuell "heimatkundliches Interesse" vortäuschen ... was ich nicht möchte
b) könnte man vermuten, dass ich den "Mitgliedsausweis" nur zur besseren Tarnung unlauterer Absichten benutzen möchte ... (?)
c) habe ich schon soviele "Vereinsquerelen" erlebt, dass ich eigentlich in einem solchen nicht mehr "gestalterisch" und "aktiv" tätig werden möchte (dort geht es manchmal schlimmer zu als wie am Arbeitsplatz mit all den Karrierebuhlereien etc.)

Ich werde auf jeden Fall mal dezent Kontakt aufnehmen, und das mit der MItgliedschaft zunächst einmal offen lassen und nicht gleich von vornherein definitiv ausschliessen, was ja auch die engagierten Leute dort irgendwie vor den Kopf stossen könnte, wie ich mir denke.
Schöne Grüsse

Ralf

Lojoer
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Beitrag von Lojoer » 05.02.2009 09:02

Ich bin ebnfalls im Vorstand eines Archäologischen Vereins der sich mit der regionalen geschichtlichen Vergangenheit beschäfftigt.
die Aussage von HVL
HVL hat geschrieben:Ich denke mal, das Problem liegt darin, dass die Vereine das Ziel ihrer Arbeit (Die lokalgeschichtliche Forschung) durch "externe" Sondler gefährdet sehen.
..............
Wenn man seit fast 14 Jahren intensiv die Ortsgeschichte erforscht, rekonstruiert und dokumentiert, dann stößt es dem einen oder anderen schon sauer auf, wenn jemand, der überhaupt keinen Bezug zu der Lokalgeschichte hat, einfach (vielleicht wichtige) Spuren entfernt.
........
kann ich nur bestätigen. Aus dem Grund bin ich auch dafür bzw. halte es für unverzichtbar, dass Sondengänger, die heimatkundlich interessiert und auch bereit sind an der dokumentarischen Aufarbeitung einer Fundstelle mitzuarbeiten, in die Vereine integriert werden. Die Heimatforschung und Denkmalpflege benötigt engagierte Privatpersonen.
Sondengänger die "just for fun" ein bischen herumsuchen oder ein Interesse nur vortäuschen sind hierfür natürlich nicht geeignet und auch von mir nicht gerne gesehen.
Gruß
Jörg

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Mole
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Beitrag von Mole » 05.02.2009 23:22

Hallo Jörg,

wenn man nu die Passage
.... Sondengänger, die heimatkundlich interessiert [sind]....
durch >Sondengänger, die historisch/archäologisch interessiert [sind]< ersetzen würde, könnte ich mich da einordnen :)

Wenn ich "just for fun" suchen würde, hätte ich mir nicht die "Zusatzausrüstung" für eine etwas profundere Funddoku zugelegt, und würde wahrscheinlich auch nicht mit euch hier Meinungen und Argumente austauschen ... :)

Ich habe volles Verständnis für die Skepsis, die ein solcher Verein einem "anklopfenden" SG gegenüber haben könnte, daher ja auch meine Anfrage hier bzgl. diverser Erfahrungen ... und das nicht, um mir dann die etwas passendere "Legende" zuzulegen, um so unter dem "Mäntelchen" eines Archäologischen Vereins mein Unwesen zu treiben ... ;)


Schöne Grüsse
Ralf

Lojoer
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Beitrag von Lojoer » 06.02.2009 07:49

Hallo Ralf,
Mole hat geschrieben: .........
Ich habe volles Verständnis für die Skepsis, die ein solcher Verein einem "anklopfenden" SG gegenüber haben könnte, daher ja auch meine Anfrage hier bzgl. diverser Erfahrungen ... und das nicht, um mir dann die etwas passendere "Legende" zuzulegen, um so unter dem "Mäntelchen" eines Archäologischen Vereins mein Unwesen zu treiben ... ;)

Ralf
das ist mir bewusst. Anhand Deines Beitrags, hätte man dies aber herauslesen können. Deshalb habe ich darauf hingewiesen und Dir damit die Möglichkeit gegeben, Deine Einstellung ins richtig Licht zu rücken.
Wärest Du Regional bei mir bzw. unserem Verein ansässig, wäre die Mitgliedschaft und/oder die Zusammenarbeit keine Frage.
Gruß Jörg
Gruß
Jörg

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